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Tagesschau

  • Autorenbild: Trevor Flint
    Trevor Flint
  • 8. Sept. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Guten Tag meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau. So oder so ähnlich müsste dieser Blogeintrag eigentlich anfangen, denn ich werde auch hier versuchen, möglichst (klima)neutral herunterzubrechen, wie sich Klima und Nahrung auf mich auswirken.


Zunächst widmen wir uns dem Klima. Experten sprechen gerne vom “ewigen Frühling”, der in Quito herrschen soll. Meiner Meinung nach eine scheiss Beobachtung! So ist mir eigentlich immer viel zu warm, oder viel zu kalt. Entscheidender Faktor für diese Wahrnehmungen ist die Sonne, denn sie entscheidet über Schweiß oder Gänsehaut. Da wir hier in Quito dem Äquator ziemlich nah sind, steht die Sonne fast ausschließlich im Zenit. Sie strahlt also in einem rechten Winkel auf die Erde, was ihre Kraft verstärkt, jedoch auch gefährlicher macht. Empfohlen wird somit stets Sonnencreme unterwegs zu sein, diesen Tipp habe ich in 5 Wochen ein Mal verwirklicht :)

Das Klima ist also sehr wechselhaft, gut das unser deutsches, pragmatisches Denken auch dafür eine Lösung hat: den Zwiebellook. Man trägt also mehrere Schichten an Klamotten, die man je nach aktuellem Gemüt am Körper oder sicher verstaut in einem Rucksack trägt.

Achso, bisher hat es keinen Niederschlag gegeben, der den Namen Regen verdient hätte. Die Wolken wagten zwar einige Versuche, allerdings stets Nachts. Das lässt sich damit erklären, dass wir uns momentan in der Trockenzeit befinden. Die am Ende des Jahres beginnende Regenzeit verspricht jedoch täglichen Niederschlag.


Als Unterpunkt des Klimas spreche ich auch kurz die Insekten an, nach denen ich gefragt wurde. Auch wenn ich ja durchaus meine Probleme mit den Mistviechern habe, bin ich in Quito komplett verschont. Die knapp 3000m über dem Meeresspiegel sind einfach etwas zu hoch für Mücken, Moquitos und was noch so alles durch die Luft fliegt, um zu überleben. Lediglich einige gewöhnliche Fliegen stören beim Essen. Meine Euphorie darüber mag aber noch umschlagen, so gibt es an der Küste oder auch im Amazonas ganz andere Bedingungen. Im Falle eines Vorfalls werde ich euch natürlich davon unterrichten.


Womit wir schon beim letzten Thema des heutigen Beitrag angelangt wären, dem Essen. Und gerade hier wird es knifflig.

Erstmal ein paar Fakten:

Es gibt immer genug zu essen!

Das Essen ist immer frisch.

Verhungern ist aufgrund der Überdosis an Kohlenhydraten nicht möglich.

Essen ist hier sehr wichtig.

Soweit so gut, doch ich muss auch erwähnen, dass es nicht immer meinen Geschmack trifft. Ich esse zwar eigentlich alles hier, doch für meinen deutschen Gaumen ist es manchmal vielleicht etwas trocken oder eintönig. Hinzu kommt der unverhältnismäßige Einsatz von Zwiebeln. Man darf sich die Ernährung hier also so vorstellen: Auf dem Teller liegt Reis, Fleisch (Rind, Schwein, Hühnchen oder auch mal Meerschweinchen, was ich aus Prinzip ablehne), dazu eine Art Salat aus verschiedenen Gemüsen und zu Trinken gibt es Tee, Saft oder Zucker mit Kaffee.

Ich finde die Grundidee dahinter persönlich ziemlich gut, es schmeckt und macht satt. Trotzdem muss ich zugeben, dass es mich hin und wieder nach etwas besonderem sehnt. Und da hier das köstlich aussehende Streetfood tabu ist, weil nunmal niemand weiß, inwiefern unser Körper damit in Schwierigkeiten geraten würde, lässt man es auch besser wirklich sein. Also ja, ich vermisse das deutsche Essen, ein wenig.

Negativ finde ich dagegen die Situation von Wasser. Von Leitungswasser ist abgeraten aufgrund verschiedenster Faktoren, doch auch abgekochtes Wasser schmeckt einfach scheusslich. Somit improvisiere ich mit Tee, denn der hat keinen Geschmack, der einem Pool im Schwimmbad ähnelt. “Gutes, leckeres” Wasser kann man zwar kaufen, ist aber auf Dauer sehr teuer und jedes Mal in Plastikflaschen, was man natürlich vermeiden sollte.

Zusammenfassend ist Ernährung hier also ziemlich solide, trotzdem huscht mir ein leichtes Lächeln aufs Gesicht, wenn ich an den Döner um die Ecke oder Leitungswasser in Deutschland denke und freue mich auf ein Wiedersehen :)


Ich hoffe, dass ihr so einen kleinen Einblick in die etwas grundlegenderen Sachen hier in Ecuador gewinnen konntet. Ihr könnt mir gerne weitere Fragen zukommen lassen, wenn euch noch etwas interessiert.


Liebe Grüße aus dem warmen/kalten Ecuador!

 
 
 

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